Wildtierkriminalität in Oberösterreich - Besenderter Rotmilan verschwunden
An einem Waldrand in Oberösterreich sendete der GPS-Sender am 5. April seinen letzten Standort. Gefunden wurde dieser angebunden mit einem Kabelbinder an den Überresten einer Haustaube. Der Rotmilan selbst ist verschwunden.
Im Zuge des LIFE EUROKITE Projektes (LIFE18 NAT/AT/000048) werden seit 2020 Rotmilane in ganz Europa besendert. Die Kernidee besteht darin, mithilfe von Telemetriedaten die Lebensraumnutzung des Rotmilans zu ermitteln und die Hauptgründe für die Todesursachen von Rotmilanen in der EU zu quantifizieren.
Der Rotmilan und auch andere Greifvogelarten sind durch illegale Aktivitäten stark gefährdet. Der verschwundene Rotmilan scheint ebenfalls Opfer einer illegalen Aktivität geworden zu sein.
Torekov_01 wurde vom Besenderungsteam des LIFE EUROKITE Projektes in Zusammenarbeit mit der Universität Lund am 26.06.2022 als Nestling in Schweden besendert. Ende September startete Torekov_01 dann seine Migration in Richtung Süden und verbrachte bis März den Winter in Frankreich. Anfang März flog Torekov_01 zurück in Richtung Norden und entschied sich nach Oberösterreich zu fliegen. Dort verbrachte der Rotmilan nur 4 Tage bis er Opfer illegaler Aktivität wurde.
Anhand des GPS-Senders, der regelmäßig Daten sendet, konnte schnell festgestellt werden, dass der Rotmilan verstorben ist. Mitarbeiter des LIFE EUROKITE Teams handelten schnell und kontaktierten BirdLife Österreich, um die Suche des Vogels einzuleiten. Gefunden wurde zwar der Sender, angebunden ein einem Taubenfuß, der Rotmilan selbst bleibt verschwunden. Leider müssen wir hier von Wilderei ausgehen. Die Polizei hat übernommen und ermittelt in diesem Fall.
Pressemitteilungen
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