Das Kollisionsrisiko für den Rotmilan (Milvus milvus) ist bei Windkraftanlagen mit größeren Rotoren und geringerer Bodenfreiheit höher, wie GPS-Tracking zeigt
Windkraftanlagen sind wichtig für die Energiewende, stellen jedoch eine Gefahr für Wildtiere dar, insbesondere für Vögel und Fledermäuse. Diese Studie dokumentierte 41 bestätigte Kollisionen von GPS-getrackten Rotmilanen (Milvus milvus) mit Windrädern in Europa (2017–2024). Kollisionen traten ganzjährig auf, am häufigsten während Frühjahrs- und Herbstzug. Rotorhöhe und -durchmesser waren entscheidende Einflussfaktoren: Größere Durchmesser erhöhten das Kollisionsrisiko, größere Bodenfreiheiten senkten es. Ein Anstieg des Rotordurchmessers um 25,5 m führte zu einer fünffach höheren Kollisionswahrscheinlichkeit; zur Risikoreduktion wäre eine Erhöhung der Bodenfreiheit um etwa 19,3 m nötig. Die Unterschiede zwischen Windparks waren größer als zwischen einzelnen Vögeln. Wetter und Turbinendichte zeigten keinen signifikanten Einfluss. Anlagen mit einem Rotordurchmesser ≤90 m und einer Bodenfreiheit ≥60 m könnten ein geringeres Risiko für Rotmilane darstellen.
Link zur Publikation:
https://www.researchgate.net/publication/395471114_Red_kite_Milvus_milvus_collision_risk_is_higher_at_wind_turbines_with_larger_rotors_and_lower_clearance_evidenced_by_GPS_tracking